Nachdem der Stadt Ilmenau für ihre Anstrengungen auf dem Gebiet der ökologischen Pflege von öffentlichen Flächen 2019 das Label „StadtGrün naturnah“ in Silber verliehen wurde, steht in diesem Jahr die Rezertifizierung an.
„Parkanlagen, Grünzüge und Straßenbegleitgrün leisten einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität in unserer Stadt. Wenn bei der Gestaltung und Pflege des öffentlichen Grüns zudem ökologische Aspekte berücksichtigt werden, profitieren auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten“, schätzte die Abteilungsleiterin Friedhof, Forst und Umwelt Dunja Rose ein.
56 Kommunen wurden bundesweit bereits erfolgreich mit der Marke „StadtGrün naturnah“ zertifiziert – darunter befindet sich auch Ilmenau. Nach drei Jahren kann das Label auf Antrag neu verliehen werden. Ilmenau bekennt sich auch weiterhin zur Grünflächenstrategie, welche 2020 durch den Stadtrat beschlossen wurde.
Bei dem in diesem Jahr folgenden Rezertifizierungsprozess werden die Anstrengungen der Stadt einer Kontrolle unterzogen: Durch das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ wird geprüft, welche Maßnahmen seit der Verleihung des Labels umgesetzt wurden und was sich gegenüber dem Bestand positiv oder negativ in Bezug auf eine naturnahe Grünflächenpflege entwickelt hat. Außerdem werden Maßnahmen abgefragt, die zukünftig umgesetzt werden sollen. Besteht die Stadt die Prüfkriterien erfolgreich, wird das Label erneut für weitere drei Jahre verliehen. „Kommunen sind Vorbilder für ihre Bürgerinnen und Bürger – ein gutes Zeichen und Motivation zugleich, die biologische Vielfalt auf kommunaler Ebene voranzutreiben“, sagte Dunja Rose.
Aktuell wurden vorhandene und neu angelegte Blühwiesen und Blühstreifen durch das Anbringen von Hinweisschildern sichtbar gemacht. Blumen dürfen auf einer naturnahen Wiese hochwachsen und blühen. Wird nicht gemäht, können sich Samen ausbilden und verteilen, Insektenlarven ihre Entwicklung abschließen und Vögel am Boden brüten.
Natürlich sehen abgeblühte Wiesen nicht ganz so „schön“ aus wie bunte Zierbeete – aber sie leisten einen wichtigen Beitrag für die heimische Artenvielfalt. Klar sollte sein, dass angesichts des dramatischen Rückgangs der Artenvielfalt mehr Natur zugelassen werden muss. „Die alten Ordnungsvorstellungen sind Relikte aus einer anderen Zeit. Die Natur braucht mehr ‚Unordnung‘, denn der Schutz unserer Umwelt ist auch Daseinsvorsorge“, so die Abteilungsleiterin.