Alljährlich wurde im Frühjahr die Pflanzschale im Hof des Landratsamtes frisch mit bunten, einjährigen Blumen bepflanzt.
Im letzten Jahr probierten wir es mit mehrjährigen Wildstauden. Anfangs wird es wohl noch etwas schüttern aussehen, denn es braucht etwas Geduld bis sich mehrjährige Stauden etablieren.
Zuerst musste dafür aber der Standort ausgehagert werden, denn die reichhaltige Gartenerde ist einfach zu viel für die Stauden, die nährstoffarme Standorte bevorzugen.
Dann wurden Pflanzen – Vielfarbige Wolfsmilch bis hin zur Küchenschelle – speziell für den sehr sonnigen und trockenen Standort ausgewählt.
Bei der Auswahl der Pflanzen wurde zudem darauf geachtet, dass im Zeitraum von April bis September immer einige Pflanzen blühen und nicht nur zur blütenreichsten Zeit im Mai bis Juli. Für Struktur im Beet sorgt die Kombination von hohe und niedrige Stauden. Zusammen mit den Blütenfarben von gelb über rosa bis hin zu violett wird mit Zeit ein ästhetisches Gesamtbild geschaffen. Das auch so manchem Insekt nützt. So gilt die Faustregel, dass von jeder heimischen Pflanzenart mindestens 10 heimische Tierarten profitieren.
In unserem Staudenbeet wird z. B. der Sand-Thymian (Thymus serpyllum) blühen. Dieser dient zehn Falterarten als Raupen-Futterpflanze und wird von sieben Wildbienenarten als Pollenquelle für ihren Nachwuchs genutzt. Die Rote Lichtnelke (Silene dioica), die meist im April bis September blüht wird, lockt bis zu neun Falter an. Der Pollen der gelbblühenden Färber-Hundskamille (Anthemis tinctoria) wird von elf Wildbienenarten für ihren Nachwuchs gesammelt.
Mit etwas Zeit werden die Wildstauden die Pflanzschale zuwachsen, sodass eine geschlossene Pflanzendecke entsteht. Das hat den Vorteil, dass weniger Wasser aus den Boden verdunstet und Insekten finden Unterschlupf unter den Blättern.
Die Pflege von Wildstaudenbeeten, wenn alle Pflanzen etabliert sind, ist gering. In der Regel reicht es, wenn die alten Blütenstände im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Wenn die Blütenstände und Blätter im Winter stehen bleiben, können sie auch als Winterquartier für so manches Insekt dienen.
Für weitere Informationen zur Initiative „Ilm-Kreis blüht“ wenden Sie sich bitte an Herrn Andreas Mehm, untere Naturschutzbehörde, 03628 738 670, a.mehm@ilm-kreis.de.
„Ilm-Kreis blüht“ wird vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz über das Regionalbudget Nachhaltigkeit gefördert.