Igel (Tomaž Demšar, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0)

Herbstlaub für Igel

Das bunte Laub gehört zum Herbst wie die Herbststürme, Nebel und Kastanien. Wenn dann die schön gefärbten Blätter am Boden liegen, beginnt oft das große Aufräumen – mit Laubbläsern, Harke und Besen werden Gärten und Grünanlagen winterfest gemacht. Häufig wird das gesamte Laub eingesammelt und landet letztlich in der Kompostieranlage.

Für unsere Tierwelt wäre jedoch weniger Ordnungssinn hilfreich. Denn ein Laub- und Reisighaufen in der Gartenecke bietet insbesondere Igeln ein Versteck für den Winter. Deshalb sollten Laub- und Reisighaufen oder Holzstapel im Herbst und Winter nicht mehr abgeräumt, versetzt oder gar angezündet werden. Idealerweise sinken die Temperaturen im Igelnest nie unter den Gefrierpunkt. Einen Teil der erforderlichen Wärme erzeugt der Igel selbst indem er das gespeicherte Körperfett verbrennt. Dabei hält er seinen auf ein Minimum reduzierten Stoffwechsel aufrecht. Für Igel ist es wichtig, dass sie im Sommer und Herbst genügend Insekten zum Fressen finden, damit sie mit einem Mindestgewicht von rund 500 g in den Winterschlaf gehen können. Dann stehen die Chancen gut, dass sie den Winter überleben.

Wenn im Spätherbst das Nahrungsangebot für Igel knapper wird, können Sie zusätzlich mit einer Futterstelle helfen. Bitte füttern Sie nur eiweißreiches Katzenfutter, ungewürztes Rührei oder durchgegartes Hackfleisch. Auf keinen Fall sollte Milch, Obst, Essensreste oder Gewürztes verfüttert werden. Die Futterstelle ist täglich zu reinigen. Auch sollte die Futterstelle vor Regen und anderen Mitfressern geschützt werden, indem zum Beispiel abends einen Kasten mit mindestens zwei 10 x 10 cm kleinen Einschlupflöchern über die Futterstelle gestülpt wird.

Sobald es friert und schneit, darf nicht mehr zugefüttert werden. Schließlich soll der Igel Winterschlaf halten.

Auf keinen Fall sollten schlafende Igel aufgestört werden. Jedes Aufwachen kostet den Igel viel Energie – die Körpertemperatur steigt, der Kreislauf „fährt hoch“, das Herz schlägt schneller und die Atmung beschleunigt sich. So verbraucht der Igel seine überlebenswichtigen Fettreserven in kürzester Zeit. Auch kann z. B. ein gestörtes Tier im Winter kein neues Nest mehr bauen. Ein so geschwächter Igel ohne Nest wird den Winter kaum überleben.

Weitere Informationen zum Thema Igelhilfe und zur Gestaltung eines Igelfreundlichen Gartens finden Sie auf:

der Webseite von Pro Igel – Verein für integrierten Naturschutz Deutschland e.V.: http://www.pro-igel.de/

der Webseite des Igelzentrums Zürich: https://www.igelzentrum.ch/

der Webseite Igelpfade: HOME – Igelpfade

Foto: Tomaž Demšar, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

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